Brandheiße Tipps für ein sicheres Lagerfeuer

Bereits vor Jahrtausenden versammelten sich Menschen um Lagerfeuer. Sie kochten, tanzten und erzählten sich im Schein der zuckenden Flammen Geschichten. Die Entdeckung des Feuers war der erste Schritt des Menschen zur modernen Zivilisation. Durch das Feuer konnte er die Eiszeiten überstehen, in unwirtliche Gegenden vorstoßen und gefährliche Raubtiere vertreiben.

Bis heute ist ein Lagerfeuer etwas Besonderes und gehört zu einem Campingausflug oder einem Abend im Garten einfach dazu. Es strahlt Romantik und Abenteuer aus, vermittelt Wärme, Schutz und Geborgenheit.

So viele gute Seiten das Feuer hat, besitzt es jedoch auch negative Aspekte. Ein Lagerfeuer kann schnell außer Kontrolle geraten und großen Schaden verursachen. Wenn Sie planen, ein Lagerfeuer zu machen, sollten Sie daher ein paar Dinge beachten. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen praktische Tipps für die Sicherheit an Feuerstelle und Lagerfeuer.

Der Zeitpunkt

In der heutigen Zeit sind die Menschen nicht mehr so frei wie in der Steinzeit. Sie können nicht ein Lagerfeuer entfachen, wann immer Sie wollen. Durch den Klimawandel werden die Sommer immer heißer und trockener. In Deutschland herrscht jetzt bereits 4 Jahre lang Dürre. Während großer Trockenheit ist es generell verboten, im Freien Feuer anzuzünden. Die Gefahr ist zu groß, dass durch Funkenflug oder Glutreste ein Brand entstehen kann.

Der Ort

Sie können auch nicht Feuer machen, wo Sie es gern möchten. Im Wald sind Lagerfeuer grundsätzlich verboten. Das bezieht auch eine Lichtung und den Waldrand mit ein. Selbst auf der Wiese kann es gefährlich werden, weil bei großer Trockenheit das Gras in Brand geraten kann. Auf Campingplätzen gibt es in der Regel extra ausgewiesene Feuerstellen, wo Sie ein Lagerfeuer entzünden dürfen. Selbst im eigenen Garten ist es nicht immer erlaubt, ein Feuer anzuzünden. Die Bestimmungen werden von den Kommunen geregelt. Um Ärger zu vermeiden, erkundigen Sie sich vorher besser.

Die Feuerstelle

Wählen Sie einen sicheren Platz aus, an dem Sie das Feuer anzünden können. Am besten ist eine Stelle mit felsigen, sandigen oder lehmigen Boden.

Tragen Sie an der geplanten Stelle den Rasen vollständig ab, damit er nicht in Brand gerät. Selbst feuchtes Laub oder Torf können durch ein großes Lagerfeuer anfangen zu brennen. Besonders gefährlich ist ein dichter Belag aus Fichten- oder Kiefernnadeln. Sie enthalten viel Harz und ätherische Öle und brennen sehr gut.

Legen Sie die Feuerstelle am besten in einer kleinen Mulde an, die Sie mit Steinen umgeben. Das hält die Glut zusammen und verringert den Funkenflug. Wenn am Lagerplatz bereits eine Feuerstelle vorhanden ist, benutzen Sie diese am besten erneut.

Das Holz

Am besten eignet sich totes Holz. Verwenden Sie solches, das wirklich trocken ist. Nasses Holz brennt schlecht und verursacht beißenden Qualm, der schädlich ist. Sammeln Sie genug Holz. Nichts ist schlechter, als wenn das Feuer bereits hell brennt, Sie aber losziehen müssen, um neues Holz zu suchen.

Das Anzünden

Verwenden Sie zum Anzünden trockene Birkenrinde, zusammengeknülltes Papier und Feueranzünder. Damit können Sie das Feuer sicher entfachen. Auf keinen Fall Benzin oder Diesel ins Feuer schütten. Das kann eine Stichflamme geben und schlimme Verbrennungen zur Folge haben.

Niemals ohne Aufsicht

Das Lagerfeuer darf keine Minute ohne Aufsicht gelassen werden. Ein plötzlicher Windstoß kann wie aus dem Nichts kommen und Funken oder Glut ins hohe Gras treiben. Bevor Sie es bemerken, entsteht bereits ein Brand.

Stellen Sie daher alles vorher bereit, was Sie zum Lagerfeuer benötigen: Brennmaterial, Wasser, Lebensmittel und Geschirr, sodass Sie nicht zum Auto oder zum Zelt gehen und erst alles hervorkramen müssen.

Kinder beaufsichtigen

Ein Lagerfeuer übt auf Kinder eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Jüngere Kinder können noch nicht einschätzen, wie gefährlich Feuer ist. Sie können herumtoben und mitten in die Glut fallen. Deshalb sollten sie Kinder am Lagerfeuer nie aus den Augen lassen.

Gefahr durch Funkenflug

Durch Wind ausgelöster Funkenflug ist eine der häufigsten Ursachen für durch Lagerfeuer ausgelöste Brände. Legen Sie deshalb die Feuerstelle mehrere Meter entfernt von brennbaren Materialien (und auch dem Zelt oder Wohnwagen an).

Nadelholz brennt zwar gut, verursacht aber starken Funkenflug, weil es viel Harz enthält. Bei starken oder böigen Wind sollten Sie aus diesem Grund lieber ganz auf ein Lagerfeuer verzichten.

Auf den Ernstfall vorbereitet sein

Wenn Sie das Lagerfeuer an einem See oder Fluss entzünden, stellen Sie vorsichtshalber ein paar Kanister oder Eimer mit Wasser bereit. Alternativ nehmen Sie den Spaten und legen damit einen kleinen Vorrat losen Sand oder Lehm an. Das können Sie benutzen, um einen Entstehungsbrand zu löschen. Wenn Sie das Lagerfeuer im Garten machen, legen Sie den Gartenschlauch bereit. Den können Sie auch gleich benutzen, um das Feuer am Schluss zu löschen.

Das Lagerfeuer löschen

Löschen Sie das Feuer immer mit Wasser, bevor Sie weiterfahren oder sich zum Schlafen legen. Am besten lassen Sie dazu das Feuer herunterbrennen. Dann ziehen Sie die Glut auseinander und löschen alles sorgfältig ab. Sparen Sie nicht mit Wasser. Besser zu viel als zu wenig.

Sollten Sie nicht genug Wasser zur Verfügung haben, können Sie stattdessen auch Sand oder Erde zum Löschen benutzen. Decken Sie die gesamte Feuerstelle gut ab. Bevor Sie aufbrechen, überzeugen Sie sich noch einmal, dass das Feuer wirklich erloschen ist. Schlecht gelöschte Lagerfeuer sind eine der häufigsten Ursachen für Brände in der freien Natur.

Fazit: Das Lagerfeuer genießen – aber mit Umsicht!

Ein Lagerfeuer macht die Gartenparty oder den Campingtrip zu einem zauberhaften Erlebnis, an das Sie noch lange zurückdenken werden. Damit es nicht zu einer unangenehmen Erfahrung wird, müssen Sie jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen beachten und die Anordnungen der Behörden beachten.

Diese erfordern keinen großen Aufwand und dienen zu Ihrer eigenen Sicherheit sowie zum Schutz der Natur.

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